© Oliver Tursic 2024
“Ein Maler des Expressiven Realismus”

WERK

Ölmalerei

Franz Frank ist vor allem mit seinen Ölbildern einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Von seinen frühesten Bildern im Jahr 1924 bis zur letzten Leinwand im Jahr 1986 sind schätzungsweise über 1.500 Ölbilder entstanden. Sie dürfen als hervorragende Beispiele einer "malerischen Malerei" gelten. Er selbst hat diesen Ausspruch gelegentlich verwendet, der wahrscheinlich von seinem Studienfreund Wilhelm Geyer stammt. Die Kunst Franks musste, wenn sie wahrhaft Kunst sein wollte immer wieder beim Elementaren beginnen. Für eine voraussetzungslose Anschauung der Welt erwartet er von sich als Maler Naivität. Diese äußert sich bei ihm durch ein unbefangenes Verhältnis zum Motiv. Dieses Motiv ist nicht schön und auch nicht vorrangig bildwürdig oder interessant. Für ihn ist das schöne im Bild sogar oftmals der Feind der Kunst, da es von der eigentlichen Aufgabe ablenkt. Jedes Bild muss von neuem entstehen und erfordert die gesamte Kraft des Malers. So entdecken wir in den Bildern von Franz Frank neben herrlichen Landschaften Telegraphenmasten, in den Himmel ragende Fabrikschlote oder dreckige Unterführungen mit Werbetafeln. Es entstehen Landschaften mit dem Lahnhochwasser und Rheinlandschaften mit Fabrikanlagen. Aber, wie zum Ausgleich entstehen auch eine Vielzahl von Familienbildnissen und Blumenstilleben. Sie zeigen die glücklichen Momente im schweren Leben eines Kunstmalers. Beim Betrachten der Stilleben spürt man das Blühen der Blumen und die Liebe zur Natur. Jedem einzelnen Pinselstrich ist die Verbundenheit mit der Natur anzumerken. Nicht umsonst gehören seine Stilleben zum Besten, was in der Malerei des Expressiven Realismus geschaffen worden ist. Vor allem hier ist eine enge Verbundenheit zu seinem Vorbild Corinth zu erkennen. Es ist beachtlich, mit welcher Kontinuität Franz Frank an seinem Lebenswerk gearbeitet hat. Auch gibt es nur sehr wenige Künstler, die wie er ein solch breites Spektrum in ihrer Bildauswahl bewältigt haben. Neben Landschaften entstehen Portraits und zwischen Stilleben werden literarische Themen verarbeitet. Außerdem beschäftigt er sich mit biblischen Themen genauso, wie mit sozialkritischen Motiven. Sowohl an der Kontinuität als auch an der Qualität seines Werkes, sieht man die große Klasse seines Schaffens, die es verdient, neu entdeckt zu werden.